Alles beim Alten? Wie der demografische Wandel Lebenslaufmuster von Frauen und Männern morgen und das Alter übermorgen beeinflusst

Helfferich, Cornelia (2008): In: Buchen, Sylvia / Maier, Maja S. (Hg.): Älterwerden neu denken. Interdisziplinäre Perspektiven auf den demografischen Wandel. Wiesbaden: VS Verlag, 31-45

Nichts bleibt beim Alter beim Alten, wenn die Gesellschaft, wenn die Lebensläufe sich verändern. Jede historische Generation hat ein anderes Alter, nicht nur weil die Rahmenbedingungen im Alter anders sind, sondern auch weil sie unter anderen Bedingungen gelebt hat. Allgemein ist die Lebenssituation von Frauen und Männern im Alter mit ihren Risiken und Ressourcen ein doppeltes Produkt: Die wesentlichen Determinanten sind zum einen die aktuellen Reglungen der sozialen Sicherung, der Pflege und Gesundheitsvorsorge im Alter sowie die strukturellen Zwänge von Wohnangeboten, Freizeitmöglichkeiten und Mobilitätshilfen wie z. B. dem öffentlichen Verkehr. Zum anderen ist das Alter bestimmt von der Sozialisation und dem Leben in einer bestimmten historischen Epoche mit ihren Chancen und Hindernissen sowie von all den biografischen Weichenstellungen, die den beruflichen und den familialen Lebensweg bestimmt haben. Alter ist immer auch die Endphase des gelebten Lebens und beeinträchtigte Lebensläufe führen zu beeinträchtigten Teilhabechancen im Alter.

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