Wer darf mit wem was machen? Macht und Ohnmacht aus der Perspektive jugendlicher Interaktionssysteme

Helfferich, Cornelia (2009): In: ajs Informationen III/2009, 12-22

Jugendliche haben untereinander ein System von selbst definierten ungeschriebenen Regeln,
mit dem sie Überlegenheit herstellen. Dies wird in ihren Interaktionsordnungen deutlich, die einführend in diesem Artikel dargestellt und interpretiert werden. Anschließend geht es, machtheoretisch betrachtet, um Grenzen: Erst die Anerkennung der relevanten Beteiligten macht Überlegenheit zu Überlegenheit und Macht zu Herrschaft. Damit kommen gegebene und verweigerte Anerkennung, unterschiedliche Rollen der Mitspieler wie Komplize oder Verteidiger und unterschiedliche Arten von Opfern in den Blick. Im dritten Teil werden die Fragen, ob Wissen Macht sein kann und ob Überlegenheit über Bildung hergestellt werden kann, für die spezielle Zielgruppe eher skeptisch beantwortet. Abschließend geht es um den Bezug zwischen der Überlegenheit heute und der Unterlegenheit morgen. Wie Jugendliche heute Über- und Unterlegenheit herstellen, lässt sich – so die These – nicht abkoppeln davon, wie sie ihre Chancen morgen in der Gesellschaft wahrnehmen.

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