Burda, Silke; Helfferich, Cornelia (2005): In: Pro familia Magazin. Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik + Sexualberatung, Heft 4, 22-24
Für Jugendliche ist heute bei allen sozialen Unterschieden im Technikzugang der Computer alltägliches Kommunikationsmedium geworden und die Nutzung des Internets nichts Fremdes. Medienpädagogik will heute nicht mehr Kinder und Jugendliche vor den schlechten Einflüssen der Neuen Medien schützen (“Bewährpädagogik”), sondern Medienkompetenz als „richtigen“ Umgang mit dem Computer vermitteln. Die schulische Sexualpädagogik folgt dieser Entwicklung nicht, wie das Forschungsprojekt „Neue Medien in der sexualpädagogischen Arbeit in der Schule. Mediennutzung und Geschlechterinteraktion im Entwicklungsbezug“ an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg (EFH) zeigte. Hier behindern Bedenken und Ängste die Öffnung des Unterrichts für die Nutzung Neuer Medien und es wird auf die Vermittlung von Kompetenzen zur angemessenen Nutzung des Internets bezogen auf Fragen der Sexualität verzichtet. Das Thema wird vonseiten der Schule in den außerschulischen Bereich verwiesen. Die Kluft zwischen der Medienwelt der Jugendlichen und der Lehrkräfte ist gerade beim Thema Geschlechterbegegnungen und Sexualität groß.