Schwangerschaftsabbruch in der sozialwissenschaftlichen Forschung …und dann folgte weitgehend Stille

Helfferich, Cornelia (2012): In: pro familia magazin 3/4, 12-14

Die sozialwissenschaftliche Forschung zu Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland zeigt für die letzten 20 Jahre eine große Leerstelle. In den 80er Jahren gab es im Zuge der Reform der §§ 218ff. StGB in den alten Bundesländern interessante Studien, die überwiegend in Vergessenheit geraten sind, dann folgte weitgehend Stille. Lediglich die Studie zu Familienplanung im Lebenslauf von Frauen (“frauen leben”, im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 1997 bis 2001) erfragte auch Schwangerschaftsabbrüche, aber dies bildete keinen Auswertungsschwerpunkt. So ist die einzige aktuelle Datenquelle die Schwangerschaftsabbruchstatistik des Statistischen Bundesamtes, die die gemeldeten Abbrüche zusammenfasst. Währenddessen wurden in anderen europäischen Ländern größere Studien zu ungewollten Schwangerschaften und deren Ausgang durchgeführt.