Reproduktive Gesundheit – neues Kleid der Kaiserin oder eine Chance zur Auseinandersetzung?

Helfferich, Cornelia (1996): In: pro familia, 2/96, 2-4

In der Auseinandersetzung um ein angemessenes Verständnis von reproduktiver und sexueller Gesundheit sind drei Bereiche wichtig:

1. Eine politische Ebene, auf der gemäß der WHO-Definition die Sicherstellung von strukturellen Möglichkeiten für Gesundheit einzufordern.

2. Eine darüberhinausgehende politisch – inhaltliche Diskussion zu Gesundheit und Selbstbestimmung unter inhaltlichen Wert – und Normen – Aspekten unter Einbezug des gesellschaftlichen Kontextes.

3. In der konkreten Arbeit mit Menschen bedarf es eines verstehenden Zugangs zu subjektiven Gesundheitskonzepten in ihrer Unterschiedlichkeit, in der sich die Unterschiedlichkeit der Lebenssituationen von Frauen spiegelt, und die den Bedarf an subjektiv wichtiger Versorgung bestimmen.