Männlichkeit in sexuellen und familialen Beziehungen: Differenz, Dominanz und Gemeinschaftlichkeit

Helfferich, Cornelia (2007): In: Bereswil, Mechthild / Meuser, Michael / Scholz, Sylka (Hg.): Dimension der Kategorie Geschlecht: Der Fall Männlichkeit. Münster: Westfälisches Dampfboot, 206-223

Insgesamt erweist sich das Thema „Männlichkeit und Familie“ als komplexer und es erschöpft sich nicht in der Frage der Beteiligung von Männern an der Hausarbeit und Kindererziehung und der Dominanz des Familienernährers. Es lässt sich nicht als eine einseitige und eindimensionale Dominanzbeziehung fassen. Während bezogen auf die Position des Familienernährers das gängige Muster beharrlich die durchgehende oder die später, mit der Geburtdes ersten Kindes einsetzende Traditionalisierung ist, die die dominante Position des Haupternährers absichert, wird in anderen Familienbereichen, bezogen auf Verhütung und Kinderwunsch die bleibende Differenz und Fremdheit so mit rhetorischen Strategien der Gemeinschaftlichkeit bearbeitet, dass in der Gesamtbilanz der familialen Machtverhältnisse Männlichkeit nicht beschädigt wird.