Familie und Geschlecht

Helfferich, Cornelia (2017): In: Ecarius, J., Schierbaum, A. (Hrsg.): Handbuch Familie. Wiesbaden: Springer VS

In jeder Gesellschaft unterliegen Geschlechterbeziehungen – und insbesondere solche, die als soziale Orte der Fortpflanzung und Sexualität gelten – und Generationenbeziehungen Regulierungen. Diese Regulierungen manifestieren sich in rechtlichen und sozialen Institutionen auf struktureller Ebene, wie z. B. in der Gesetzgebung, und ebenso in Ordnungssystemen auf kulturell – symbolischer Ebene. Die wichtigste dieser gesellschaftlichen Institutionen, die die Beziehungen zwischen Geschlechtern und Generationen regeln, ist die Familie. Welche Formen auch immer Familie annimmt, sie sind unauflöslich mit den Formen der Konstitution von Geschlecht, mit der Gleichheit und Ungleichheit zwischen Geschlechtern und mit der Relevanz und Irrelevanz der Einteilung der Menschen in Mann und Frau verbunden.