Rekonstruktive Agency- Analyse in der Forschung zu Leaving Care: Methodologischer Hintergrund, praktisches Vorgehen und ergiebige Fragestellungen

Helfferich, Cornelia (2019): In: Göbel, Sabrina / Karl, Ute / Lunz, Marei / Peters, Ulla / Zeller, Maren (Hrsg.): Wege junger Menschen aus Heimen und Pflegefamilien. Agency in schwierigen Übergängen. Weinheim & Basel: Beltz Juventa, 50-64

Leaving Care ist ein Schritt in Richtung der Übernahme von Verantwortung für das eigene Leben und ein wichtiger Einschnitt im Prozess der Verselbstständigung. Was bedeutet dieser Schritt für jugendliche Care Leaver_innen? Wie verorten sie sich zwischen dem Streben nach Unabhängigkeit und der Abhängigkeit von Unterstützung, zwischen ihrem Wunsch nach und ihrer Angst vor Autonomie, wenn Autonomie verstanden wird als Anforderung, das eigene Leben zu gestalten? Welche Handlungsmächtigkeit schreiben sie sich selbst bei der Gestaltung des Übergangs in ein selbstständiges Leben zu und welchen Part den pädagogischen Fachkräften? Was sagt das über die Beziehungen zwischen den beteiligten Personen aus? Wie verändern sich die Verortungen und Zuschreibungen von Handlungsmächtigkeit über die Zeit und macht es einen Unterschied, um welchen Lebensbereich (Geld, soziale Beziehungen, Ausbildung bzw. Arbeit, Wohnen etc.) es geht?